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Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Gesundheit ist die menscheigene Ressource, die am effektivsten dazu beiträgt, dass Krankheiten vermieden, durchlebt und geheilt werden und der Mensch eine Resilienz aufbauen kann. Gesunde Menschen sind die Säulen einer resilienten Gemeinschaft und reduzieren die Kollateralschäden eines auf Krankheit fokussierten Gesundheitswesens.

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Warum brauchen wir ein Gesundheits­haus?

Wir wollen daher neue Wege für einen sinnhaften, eigenverantwortlichen, solidarischen und ganzheitlichen Umgang mit Gesundheit, Prävention, Krankheit, Therapie und Heilung beschreiten. Dazu möchten wir einen Ort gestalten, an dem sich Patienten sowie Gesunde wohlfühlen, unterstützt und begleitet werden. Die Zeit ist reif für neue Angebote und Organisationen im Gesundheitssystem!
Unser Gesundheitshaus soll Kurs- und Begegnungsräume, Arzt-, Therapie- und Hebammenpraxen sowie ein Geburtshaus, ein Wochenbetthotel und Gastronomie anbieten.
Alle dort tätigen Dienstleister arbeiten als Einheit gemeinsam für den einzelnen Menschen, die Familien, die Gesellschaft und die Umwelt.

Neue Ansätze und Strukturen im Gesundheits­wesen

Gemeinnützigkeit

Die Entwicklung, Errichtung und der Betrieb dieses Gesundheitshauses sollen von einer gemeinnützigen GmbH getragen werden. Das Ziel des Vorhabens ist es, einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit der Gesellschaft, unserer Umwelt und Erde zu liefern.

Ökologie und Nachhaltigkeit

Die Immobilie soll ökologisch und nachhaltig sein (Healthy and Green Building Standards).

Ganzheitliche Medizin

Die Ausrichtung soll salutogenetisch (Gesundheit fördernd), pluralistisch (komplementärmedizinische Richtungen integrierend), integrativ (Inklusion) und fachlich sozial-kooperativ (Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen auf Augenhöhe) sein.

Gemeinwohlökonomie

Wirtschaftlich soll auf der Basis der Gemeinwohlökonomie und Partizipation gearbeitet werden.

Solidarität

Die tätigen Dienstleister sollen sich zu kooperativen und solidarischen Arbeitsweisen verpflichten. Auf Basis einer Zusammenarbeit u. a. von niedergelassenen Ärzten, Hebammen, Sozialarbeitern, Ernährungsberatung, Familien-/Jugendhilfe, die alle einen ganzheitlichen Arbeitsansatz verfolgen, sind wir in der Lage, eine integrierte Lösung zum Thema Gesundheit anzubieten.

Kooperation

Ziel ist, dass das Gesamtprojekt von der Hochschule Niederrhein in Krefeld wissenschaftlich begleitet und validiert wird, und dass es als Pilotprojekt gefördert wird und sich zum Referenzmodell für andere Standorte entwickelt.

Das Geburtshaus

Mit einer vielfältigen, pluralistischen Geburtskultur, in der Frauen und Paare zwischen einer Entbindung im Krankenhaus, in einem Geburtshaus oder Zuhause, wählen können, erhält Krefeld in Verbindung mit dem Wochenbetthotel ein Alleinstellungsmerkmal und baut seine Attraktivität für junge Familien aus.

Wir möchten ein Geburtshaus gründen, um Frauen, Kindern und Familien während einer weitgehend selbstbestimmten Schwangerschaft und Geburt im Wochenbett und den weiteren Lebensjahren fachkompetente Begleitung an einem geborgenen Ort zu bieten.
Notfallsituationen treten in der außerklinischen Geburtshilfe sehr selten auf. Durch die Nähe zur und die Zusammenarbeit mit einer Geburtsklinik kann aber auch in einer solchen Situation rasch reagiert werden.

Unser Geburtshaus soll als neu aufgestelltes Wirtschaftsunternehmen gemeinwohl-orientiert, gemeinnützig, partizipativ und integrativ arbeiten. Es soll eingebettet als Teil eines Gesundheitshauses sein, in dem durch eine enge Zusammenarbeit von verschiedenen Dienstleistern (niedergelassene Ärzte, Hebammen, Sozialarbeiter, Ernährungsberatung, Familien-/Jugendhilfe, Kursangebote etc.) ein für Krefeld einmaliges Angebot für alle Bürger rund um das Thema Gesundheit entsteht.

Das Wochenbett­hotel

In Deutschland wird zwischen klinischer (ambulant oder mit 3-4 Tagen stationärem Wochenbett) und außerklinischer Geburtshilfe (Hausgeburt oder Geburtshaus) unterschieden.

Die ersten 7 Tage nach der Entbindung sind von besonderer Bedeutung. Die Wöchnerin soll sich von einer ggf. schweren oder langen Geburt erholen, es findet eine Hormonumstellung statt, Mutter und Kind müssen sich in einem Still-Rhythmus finden, die Nächte sind oft lebhaft und kurz, die Partnerschaft wird von einer Zweier zu einer Dreierbeziehung (beim ersten Kind) erweitert.

Viele Frauen brauchen nach der Geburt Umsorgung, Unterstützung sowie Hilfe beim Stillen und der Versorgung des Neugeborenen. Was früher die Amme oder die Mutter geleistet hat, trägt nicht mehr. Deshalb bleiben viele Mütter nach einer klinischen Entbindung gerne noch ein paar Tage in der Klinik. Unser Wochenbetthotel möchte „neugeborenen Familien“, alleinerziehenden oder minderjährigen Müttern, wie auch Frauen nach Fehl- oder Totgeburt, die häusliche Atmosphäre eines Familienzimmers und eine geborgene Umgebung mit kompetenter Begleitung durch Hebammen, Sozialarbeiter und Ärzte bieten. Bei Bedarf kann ein Kontakt zur Frühen Hilfe des Jugendamtes hergestellt werden.

Die Einrichtung Wochenbetthotel ist in Deutschland weitgehend unbekannt. Es ist wie ein Hotel mit Familienzimmer, Wickelkommode und allem, was für ein Wochenbett benötigt wird. Es wird eine Versorgung mit regelmäßigen Mahlzeiten und eine fachkompetente Betreuung angeboten. Die kinderärztliche U2 wird durchgeführt. Es ist eine Institution, die weder im ambulanten noch im stationär-klinischen Bereich einzuordnen ist. Entsprechend neu muss deshalb auch ein Finanzierungsmodell entwickelt werden.

Das Wochenbetthotel ist in erster Linie gedacht für Frauen/Paare, die im Geburtshaus entbunden haben. Es steht aber auch offen für alle, die eine klinische Geburt hatten, aber einerseits nicht in der Klinik bleiben wollen und sich andererseits für zuhause ohne Unterstützung noch nicht sicher genug fühlen.

Realisierung und Unterstützung

 

Das Projekt wird von einer gemeinnützigen GmbH entwickelt. Diese fokussiert sich auf die Projektentwicklung, in der die Anforderungen an das neue Gesundheitshaus erarbeitet werden als auch der Spezifikation des Baus. Des Weiteren wird die gGmbH die Projektrealisierung leiten, in der die Immobilie entsteht und die Betriebsphase eingeführt wird. Der Betrieb selbst wird verschiedenen Dienstleitern überlassen, die sich in neuen Arbeitsmodellen um jeweilige Angebote kümmern. Geplant ist, dass die Planungsphase voraussichtlich Ende 2023 abschlossen ist und dass der Regelbetrieb voraussichtlich in 2026 begonnen werden kann.

Sie fühlen sich von dem Ansatz einer ganzheitlichen Medizin, die die Förderung der Gesundheit und nicht Krankheit in den Mittelpunkt stellt, angesprochen? Für nähere Informationen über den Stand des Projektes sprechen Sie Jan Erik Baars, Esther Breidenbach, Nicola Fels, Bart Maris oder Ingolf Meinhardt bitte jederzeit an. Die Mailadressen finden Sie im Kontaktfeld unten.